Während theoretisch schon lange bekannt ist, dass veraltete Management-Konzepte in modernen Unternehmen zu weiten Teilen überholt sind und nicht mehr funktionieren, hinkt die praktische Umsetzung häufig hinterher. Ansätze wie selbstorganisierte Teams sind hier noch selten zu finden. Sich immer schneller verändernde Arbeitsbedingungen und digitalisierte Arbeitsfelder fordern jedoch neue Formen der Teamarchitektur, die es Teams ermöglichen, selbstorganisiert zu arbeiten. Die Krise hat spürbar gezeigt, wie schnell sich Arbeitsumstände ändern können und digitale Tools für ein funktionierendes Teamwork unabdingbar werden. Doch Teams in die Selbstorganisation zu leiten lässt sich nicht im Handumdrehen erledigen. Es gehört Mut und Vertrauen in die Mitarbeiter*innen sowie eine große Portion Flexibilität und Umdenken dazu.
Vor allem aber spielt dabei die Angst vor dem Kontrollverlust eine große Rolle, wenn Führungskräfte sich von starken Hierarchiegedanken lösen und Mitarbeiter*innen mehr Verantwortung übertragen. Dem entgegen steht eine große Chance der Entlastung. Befreit von aufwendigen Verwaltungstätigkeiten können sich Führungskräfte verstärkt zum strategischen Partner entwickeln und sich darum kümmern, was wirklich zählt: Mitarbeiter*innen helfen, ihr Potenzial zu entfalten und durch ihre Arbeit entscheidend zum Unternehmenserfolg beizutragen.
Wann selbstorganisierte Teams erfolgreicher sind
Führungskräfte sehen sich oft in der Pflicht, selbst voll im operativen Tagesgeschäft mitzuwirken. Doch um sich ein klares Gesamtbild der Situation zu machen, sind Perspektivwechsel wichtig. Eine klare Sicht auf die Gesamtsituation sowie innovative Lösungen werden oft erst durch einen Schritt zurück und in der Perspektive als Außenstehender auf die Situation deutlich.
Moderne Führungskräfte sind in selbstorganisierten Teams vor allem durch die Aufgabe gefordert, ihre Teams zu empowern und zu ermächtigen, in Eigenverantwortung zu arbeiten. Heute entscheiden ganz andere Faktoren darüber, ob sich Menschen bei der Arbeit wohl fühlen, ihr volles Potenzial ausschöpfen oder mit Begeisterung tun, was sie gerade tun. Es stehen Sinn in der Arbeit, Wertschätzung und ein eigenverantwortliches Arbeiten auf der Wunschliste statt eines hohen Gehalts. Es geht darum, dass jeder das tun kann, was ihn am meistens antreibt und so eine Topleistung erbracht wird.
Anders als von manchen geglaubt arbeiten selbstorganisierte Teams nicht ohne jegliche Strukturen. Vor allem wichtig für den Erfolg des Teams ist eine klare Positionierung der einzelnen Mitglieder*innen im Gesamtgefüge und eine daraus resultierende eindeutige Aufgabenzuordnung. Die Charaktere sollten dabei durchaus unterschiedlich sein. Um ein selbstorganisiertes Team handlungsfähig aufzustellen, braucht es Umsetzer*innen, ebenso wie Querdenker*innen und Vernetzer*innen. Wenn jede/-r entsprechend seiner Passionen im Team positioniert ist, können Unterschiede erfolgreich genutzt werden. So wird das Team als Ganzes besser als die Summe seiner Teile. Schafft man es dann noch, die Ziele und Wünsche der Teammitglieder*innen mit den Zielen des Unternehmens zu verbinden, profitieren alle Beteiligten davon.
Das Ergebnis: Eigenverantwortliche Mitarbeiter*innen, die ihre Passion im Team leben können und einen rockigen Montag erleben!