SINN oder Purpose ist weiterhin die am häufigsten diskutierte Stellgröße von erfolgreicher Kollaboration. Dabei geht die Definition von Purpose teils weit auseinander. Das wollen wir ändern und ein Modell des ‚Shared Why‘ etablieren.
Das berühmte Video des TED-Talks „Start with Why“ von Simon Sinek wurde mittlerweile über 6 Mio. Mal angeklickt und hat eine unglaubliche Bewegung in Gang gesetzt. Es zeigt deutlich, wieso Menschen glücklicher sind, wenn sie einen SINN in ihrer Arbeit finden und einen SINN findet am ehesten, wer mit der eigenen Arbeit „etwas sinnvolles bewirken“ kann. Das stimmt ohne Zweifel – doch die Frage, die sich Führungskräfte im Alltag stellen, ist: Was bedeutet das im Einzelfall für jede/n Mitarbeiter*in?
Die Antwort hierauf ist simpel und komplex zugleich, denn SINN ist hochindividuell und hängt von den jeweiligen Werten, Passionen und Perspektiven ab. Dabei schien es doch so einfach zu sein: „Wenn Sie ein Schiff bauen wollen, trommeln Sie keine Leute zusammen, um Holz zu sammeln, und weisen Sie ihnen keine Aufgaben zu, sondern bringen Sie ihnen bei, sich nach der endlosen Weite des Meeres zu sehnen“, betonte Antoine de Saint-Exupéry, der französische Schriftsteller, der den kleinen Prinzen schrieb. Natürlich bleibt dieses bekannte Beispiel richtig, aber zeigt gleichzeitig eben nur einen Teil des Ganzen.
Tatsächlich beschreibt der Satz von Antoine de Saint-Exupéry lediglich den übergreifenden Handlungsrahmen (Overarching Purpose) einer Organisation. Wir bei MONDAY.ROCKS nennen es den COMPANY PURPOSE – andere sprechen von „Big Purpose“ oder „Company Why“. Dies bedeutet, dass jedes Unternehmen aus einem bestimmten Grund existiert und eine bestimmte Vision verfolgt. Gleichzeitig hat jede/r Mitarbeiter*in sein ganz persönliches Warum (PERSONAL PURPOSE), das den Ausgangspunkt für die Schnittmenge zum Warum des Unternehmens darstellt.
Denn indem wir unseren PERSONAL PURPOSE entdecken, mit anderen besprechen und mit dem COMPANY PURPOSE abgleichen, finden einige Menschen bereits ihr ‚Shared Why‘ – also das, was die eigenen Werte, Passionen und Perspektiven mit der Vision des Unternehmens gemeinsam haben.
Um jedoch zu verstehen was die meisten Menschen antreibt, für ihr Unternehmen täglich das Beste zu geben, müssen wir – insbesondere bei mittleren und großen Unternehmen – eine weitere entscheidende Ebene betrachten: den TEAM PURPOSE. Bei diesem „Missing Link“ in unserem ‚Shared Why Modell‘ zeigt sich sowohl die Positionierung des Teams in der Gesamtorganisation, als auch der SINN jeder/-s Einzelnen in Ihrem/seinem unmittelbaren Umfeld. Dies trägt den Studien Rechnung, die zurecht die Wertschätzung und die persönliche Rolle in unserem unmittelbaren beruflichen Umfeld als zentralen Treiber für SINN beschreiben.
Das ist insbesondere eine Chance für die zahlreichen Unternehmen, die (noch) keinen besonders inspirierenden COMPANY PURPOSE aufzeigen oder für Teamleiter*innen, die diesen nicht direkt beeinflussen können. Denn entscheidend ist im ‚Shared Why Modell‘ nur eine möglichst hohe Schnittmenge zwischen PERSONAL PURPOSE auf der einen und TEAM- sowie COMPANY PURPOSE auf der anderen Seite. Ob die hohe Schnittmenge dabei aus dem übergreifenden Handlungsrahmen (wie bei Greenpeace, SpaceX oder Ecosia) oder aus dem unmittelbaren Team-Umfeld resultiert ist nur von sekundärer Bedeutung. Ist eine ausreichend große Schnittmenge zu einem der beiden Bereiche gegeben, sprechen wir von ‚Shared Why‘ und einem echten Erleben von MONDAY.ROCKS.