Aufbau einer evidenzbasierten Personalentwicklung
Roth Energie hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Wie viele andere Unternehmen sieht sich der Energieanbieter mit einer hohen Dynamik im Markt konfrontiert und auch der Arbeitsalltag wird immer komplexer. Dadurch wächst die Bedeutung von Vernetzung und Kollaboration. Zudem haben sich die Anforderungen an die Teamführung grundlegend verändert und es wird immer schwieriger, kluge Köpfe voller Energie zu finden und zu halten. Aus diesen Herausforderungen wurden vier Ziele abgeleitet:
- Nutzung des vollen Potenzials aller Beschäftigten und Eröffnung von
Optionen für die systematische, fallspezifische und nachhaltige Entwicklung jedes/-r Einzelnen - Festhalten an einer gemeinsamen Sprache sowie Stärkung und Ausbau der internen Verbundenheit
- Stärkung von Selbstverantwortung und Eigeninitiative
- Weiterer Ausbau der Attraktivität des Unternehmens sowie Systematisierung der Nachwuchssicherung
Potenziale erkennen und freisetzen
Um diese Ziele zu erreichen, führt ROTH Energie seit anderthalb Jahren mit der Unterstützung von MONDAY.ROCKS passgenaue Maßnahmen durch. Im Rahmen von „Development-Centern“ wurden zunächst Potenzialanalysen erstellt, mit denen die Stärken sowie Lernfelder der einzelnen Führungskräfte identifiziert wurden. Darauf folgten Team-Journeys, also Workshops und Aktionen mit ganzen Teams. Ziel war es herauszufinden, wie die Teams aufgestellt sind, was bereits gut läuft und wo noch mehr Potenzial freigesetzt werden kann. Hierbei unterstützte die Software: Durch eine wissenschaftlich fundierte Abfrage entschlüsselt sie sowohl das Stärkenprofil des Teams als auch dessen Herausforderungen und Blockaden sowie deren konkrete Ursachen.
Es hat sich gezeigt, dass das Unternehmen insbesondere bei der internen und externen Vernetzung sehr gut aufgestellt ist, während der Bereich Innovation noch etwas schwächer vertreten ist. In allen Teams ergaben sich vor allem die Handlungsfelder „Offenheit“, „Feedback“ und „Fokus“. Diese werden im Abschnitt zu den Ergebnissen noch einmal vertiefend aufgegriffen. Von Anfang an wurden diese Maßnahmen begleitet und ihr Erfolg kontinuierlich gemessen, um genau zu wissen, welche Handlungsfelder sich wie entwickeln und wo noch ungenutzte Potenziale liegen. Verknüpft immer mit Hilfestellungen dazu, wie diese zielgerichtet gelöst werden können. Entscheidend ist hier, die Ressourcen gezielt einzusetzen und ein aufwendiges Ausprobieren von Maßnahmen zu vermeiden.
Von den Erfolgen anderer lernen
Auf Basis der Potenzialanalysen erhalten die Führungskräfte dann konkrete Empfehlungen, wie sie die Zusammenarbeit im Team verbessern können. Die Software schlägt dabei nur Maßnahmen vor, die in ähnlichen Teams bei gleichen Herausforderungen bereits geholfen haben. Denn warum sollten Führungskräfte
nach Lösungen suchen, die andere bereits gefunden haben? In der Datenbank wurden bereits über 1.100 Teams erfasst und es kann auf rund 250 Führungsvorschläge zurückgegriffen werden. So können die Führungskräfte von den Erfahrungen und Erfolgen anderer Unternehmen profitieren. Wichtig ist dabei, dass sich das Team
zunächst darauf verständigt, wer was macht, um die unternehmensspezifischen Herausforderungen zu lösen. Denn Teamentwicklung gelingt nur, wenn jede/-r einen Beitrag leistet.
Werte und Passionen berücksichtigen
Die Software ermöglicht es, das Werte und Passionsprofil aller Teammitglieder mittels wissenschaftlich fundierter Fragemethoden schnell und einfach zu erstellen und unmittelbar zugänglich
zu machen.
Hierzu beantwortet jedes Teammitglied einige Fragen per App.
Auf diese Weise können die Teamstruktur und Teamdynamiken besser verstanden werden.
Die Anwendung macht sichtbar, in welchen Teampositionen die einzelnen Mitarbeitenden unterwegs sind und welche alternativen Positionen sie darüber hinaus einnehmen können (siehe Abbildung).
Ein Wert ist dabei beispielsweise „Abenteuer“. Neues zu erleben, Abwechslung, Spontanität, Neugier und ein gewisses Maß an Risikofreude ist Menschen mit diesem Wert besonders wichtig. Oder „Gemeinschaft“, also Dinge wie gegenseitige Unterstützung, gute Beziehungen, eine harmonische Zusammenarbeit und ein positives Gruppengefühl.
Zu den Passionen zählt beispielsweise das „Organisieren“, also das besondere Interesse an strukturierten Aufgaben und Herausforderungen, die eine systematische Vorgehensweise zulassen, um Dinge zu bearbeiten und Informationen zu organisieren. Oder „Kreieren“; Menschen mit dieser Passion mögen kreative Aufgaben, freie Gestaltungsmöglichkeiten und eine offene, unstrukturierte Arbeitsumgebung. Für ROTH Energie hat sich gezeigt, dass insbesondere der Wert „Gemeinschaft“ und die Passion „Helfen“ in der Gesamtorganisation sehr stark verankert sind.
Auf den folgenden Seiten im PDF stellen wir Ihnen die Ergebnisse der Teamjourneys vor und zeigen Ihnen, wie bei ROTH Energie mithilfe der Leadership App passgenaue Führungsimpulse ermittelt und die Unternehmensziele erreicht wurden. Der Artikel erschien im people & work Sonderheft 03/2023.